Zeit, an den Tod zu denken
Zeit, an den Tod zu denken
Der November naht in großen Schritten. Am Anfang des Monats werden die Gräber der verstorbenen Liebsten besucht und gepflegt. Am Abend des letzten Oktobertages feiert der Nachwuchs Halloween. Was hat es mit dieser besonderen Zeit auf sich?
Der 1. November ist ein Feiertag in den traditionell katholischen Bundesländern wie Bayern oder Baden-Württemberg, denn dort wird Allerheiligen begangen, gefolgt von Allerseelen am Tag darauf. Die Evangelischen dagegen begehen im November den Totensonntag.
Auch der moderne Mensch ohne festen Glauben entzieht sich dieser Tradition nicht. Er besucht Anfang November die Gräber seiner Liebsten, die schon verstorben sind. Eine gute Zeit, diese Gräber winterfest zu machen und mit Gestecken, Laternen oder Deko-Objekten zu verschönern.
Halloween etabliert sich
In der Nacht auf den 1. November feiert die Jugend in Deutschland zunehmend Halloween und zieht möglichst gruselig verkleidet von Haus zu Haus, um Süssigkeiten und Naschzeug zu erbitten. Dieser Brauch geht auf das katholische Irland zurück und ist letztlich dem keltischen Fest Samhain entlehnt. Irische Einwanderer trugen ihren Halloween-Brauch in die USA, wo er sich seit den 90er Jahren in der amerikanischen Kultur festsetzte.
Schon die Kelten begingen diese besondere Zeit
Denn wer weit in unserer Geschichte zurückschaut: Die Kelten feierten Anfang November Samhain, eines ihrer vier großen Feste im Jahresgang. Dafür entfachten sie spezielle Lagerfeuer. Auch Verkleidungen und Weissagungen spielten wohl eine Rolle. Vor allem verschwand für die Kelten in dieser Zeit die Grenze zur Anderswelt, eine Begegnung zwischen den Lebenden und Toten war möglich, ebenso betraten Feen und Geister die Welt der Menschen und mussten besänftigt werden.
Bei all diesen Festen geht es um eines: den Tod. Während sich die Natur zurückzieht und auf den Winter vorbereitet, liegt es nahe, an das Vergehen und Sterben zu denken. Diese Kernaussage bleibt - ob sich die Kelten an dem Tag wähnten, einen besonderen Zugang zu den Toten und den Wesen der anderen Welt zu haben oder ob die Katholiken sich zuerst all Ihrer vielen Heiligen erinnerten und am Tag danach allen anderen Seelen.
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